Für einen Menschen mit ALS zu sorgen, erfordert eine Menge an Mitgefühl und unerschütterlicher Hingabe. Es kann eine lohnende Erfahrung und eine Quelle persönlicher Zufriedenheit sein und Ihnen dabei helfen, einander noch näher zu kommen.
Die Betreuung kann auch mit Herausforderungen verbunden sein, insbesondere wenn Sie die tägliche Pflege übernehmen. Es kann eine körperliche, psychische und emotionale Belastung sein. Natürlich stellen Sie die Bedürfnisse Ihres Angehörigen in den Mittelpunkt, allerdings dürfen Sie dabei Ihre eigenen Bedürfnisse nicht vergessen.
Erinnerungen und hilfreiche Tipps
Passen Sie auf sich auf
Dinge, die Ihnen wichtig sind, beizubehalten, ist nicht egoistisch. Es kann Ihnen dabei helfen, Ihren Angehörigen noch besser zu pflegen.
Denken Sie an Stressbewältigung
Stellen Sie Erwartungen an Ihre Angehörigen, Familienmitglieder und Freunde. Kommunizieren Sie Ihre Gefühle und Wünsche. Nehmen Sie an Aktivitäten teil, die Stress reduzieren, wie Sport Familienfeiern oder soziale Ereignisse. Professionelle Hilfe kann auch Unterstützung bieten.
Wertschätzen Sie sich selber
Schuldgefühle und Wut sind ganz normal. Aber lassen Sie sich dadurch nicht davon ablenken, selber zu sehen, welche großartige Arbeit Sie leisten.
Bitten Sie um Hilfe
Wenden Sie sich an Familie und Freunde, wenn Sie eine helfende Hand benötigen. Seien Sie offen für Hilfe, die Ihnen angeboten wird.
Achten Sie auf Ihre psychische Gesundheit
Pflege kann Ihre mentale und emotionale Gesundheit beeinträchtigen. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, wenn Sie Probleme mit Ihren Gefühlen, Ihrem Verhalten oder anderen gesundheitlichen Bereichen haben.
Sprechen Sie mit anderen Pflegenden
Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit Personen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden wie Sie. Sie können sich gegenseitig beraten, Lösungen für häufig auftretende Probleme liefern und ein verständnisvolles Ohr haben.
Unterstützung während der Behandlung
Wenn Ihr Angehöriger mit der Behandlung beginnt, wird er immer wieder Ermutigung brauchen. Es kann zum Beispiel helfen, sie/ihn daran zu erinnern, dass der Behandlungserfolg sich meist nicht in einer Verbesserung, sondern in einem langsameren Fortschreiten der Erkrankung zeigt. Da diese Tatsache weniger spürbar und messbar ist, muss man sie sich regelmäßig bewusst machen.
Herausforderungen zu meistern ist ein fester Bestandteil von Fürsorge. Es hilft, dabei eine möglichst positive Haltung zu bewahren. Sie werden merken, dass dies zuweilen in beide Richtungen funktioniert. An manchen Tagen werden Sie Ihren Angehörigen zum Kampf gegen ALS motivieren müssen. An anderen Tagen wird er Ihnen eine Stütze sein.
Sie sind nie allein
Die Pflege eines Angehörigen mit ALS ist eine Gemeinschaftsarbeit. Sprechen Sie sich hierzu mit Ihrer Familie und mit Freunden ab. Hilfsorganisationen können ebenfalls eine Quelle für Information und Hilfe sein. Sprechen Sie außerdem mit der Ärztin/dem Arzt Ihres Angehörigen über alle Fragen und Anliegen, die Sie beschäftigen.